Die neue Rolle als Berufsbildner
Seit ich auf der Geschäftsstelle KV-Lernende begleite, die nach der neuen Bildungsverord-nung ausgebildet werden, hat sich meine Rolle als Berufsbildner deutlich verändert. Früher stand das Vermitteln von Fachwissen im Vordergrund – heute begleite ich die Lernenden viel stärker als Coach. Es geht nicht mehr nur darum, wie etwas gemacht wird, sondern warum – und wie sie selbstständig Lösungen finden.
Diese Veränderung wirkt sich auch im Berufsalltag aus: Lernende sollen nicht nur wissen, was zu tun ist, sondern auch reflektieren, kommunizieren und Verantwortung übernehmen. Kompetenzen wie Selbstorganisation und Transferfähigkeit stehen im Zentrum. Für uns Berufsbildner*innen heisst das: Begleitung ist heute mehr als Instruktion – wir planen Lernziele, geben strukturiertes Feedback und fördern gezielt das Mitdenken. Dazu helfen u.a. die vielen Praxisaufträge, mit denen Theorie und Alltag verknüpft werden können.
Eine Herausforderung bleibt, dass viele Lernende den hohen Anspruch an Eigenverantwortung anfangs unterschätzen. Als Coach ist es meine Aufgabe, Orientierung zu geben, Reflexion anzustossen und Sicherheit zu vermitteln. Es ist schön zu sehen, wie sie daran wachsen – fachlich wie persönlich.
André Regamey
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